Reisen mit dem Wohnmobil hat ja eigentlich den Charme der Freiheit und Ungebundenheit. Man bekommt zwar nur das Frühstück, das man sich selbst macht. Aber dafür ist man an keine festen Hotelbuchungen gebunden und kann seine Reisepläne jederzeit ändern. Wenn zum Beispiel abzusehen ist, dass man das geplante Etappenziel wohl doch nicht erreichen wird, spricht nichts dagegen, ganz einfach an einem anderen Ort Halt zu machen und beispielsweise eine Stadt kennenzulernen, an der man sonst einfach nur vorbeigefahren wäre. In unserem Fall war das Rouen, das wir am frühen Abend auf dem Weg in die Bretagne ansteuerten.
Wer mit dem Wohnwagen oder Reisemobil unterwegs ist und über 1000 Kilometer bis zum Urlaubsziel hat, der kann die Strecke natürlich an einem Stück herunterreißen. Er kann aber auch nach dem Motto „der Weg ist das Ziel“ vorgehen und unterwegs die eine oder andere Sehenswürdigkeit mitnehmen. Ich wollte in die Bretagne und habe meinen ersten Stopp im belgischen Gent gemacht. Eine Idee, die ich nur weiterempfehlen kann.
Ganz besonders Individualisten, die sich auch auf Reisen abseits der üblichen Touristenströme bewegen, haben viele Gelegenheiten für tolle Fotomotive. Dafür kann man natürlich eine Kompaktkamera nehmen, die automatisch alles richtig macht. Doch der ambitionierte Hobbyfotograf gibt sich damit nicht zufrieden. Er will eine „richtige“ Kamera und schleppt sich nicht selten mit einer kiloschweren Spiegelreflex samt Wechselobjektive ab. Dabei muss das nicht sein, denn es gibt mittlerweile bessere, leichtere, kompaktere Kameras für unterwegs.
Lübeck ist durchaus einen Wochenend-Trip mit dem Wohnwagen oder Wohnmobil wert. Die alte Hansestadt hat einen gut erhaltenen historischen Stadtkern, der noch viel vom einstigen Reichtum der Stadt erahnen lässt. Hier wurden Willy Brandt geboren und Günter Grass lebte ganz in der Nähe. Auch Thomas Mann stammte aus Lübeck, nach dessen Roman „Die Buddenbrooks“ das zu seinen Ehren errichtete Museum Buddenbrook-Haus benannt wurde. Und wer wissen will, was es mit der Hanse wirklich auf sich hat, kommt am Europäischen Hanse-Museum in Lübeck nicht vorbei.
Wanderwege, wie man sie in Deutschland in jedem Wald kennt, sind in Irland alles andere als selbstverständlich. Das liegt vielleicht daran, dass die ganze Insel mit einem Gitter an Naturstein-Mauern durchzogen ist, die fein säuberlich markieren, wo das Land des einen Bauern aufhört und das des anderen anfängt. Auch legen die Iren offensichtlich großen Wert darauf, dass sich kein Fremder auf ihren Grundbesitz wagt, was an unzähligen „Private – no trespassing“ Schildern zu erkennen ist.
Andere Länder, andere Sitten, andere Situationen, andere Probleme. Das wird immer mehr Wohnmobilisten bewusst, die lieber frei stehen, anstatt jede Nacht einen Campingplatz aufzusuchen. Dagegen spricht auch nichts, wenn man sich kompatibel zur Natur verhält und den Nachfolgenden nicht seinen Abfall hinterlässt. Doch es gibt auch immer mehr Einschränkungen und Verbotsschilder, die die Freiheit auf Rädern einschränken.
Die Spree ist ein Fluss, von dem die meisten nicht viel mehr wissen, als dass er durch Berlin fließt. Doch es ist ein sehr langsamer Fluss. Besonders im Spreewald, eine Autostunde südöstlich von Berlin. Hier zerfasert sich die Spree über eine Strecke von rund 70 km in unzählige Seitenarme fließt durch eine Landschaft, die unendliche Ruhe und Gelassenheit vermittelt.
Über viele Jahrzehnte hinweg war das Elsass ein ständiger Zankapfel zwischen Deutschen und Franzosen. Mal wurden die Kinder in der Schule gezwungen, französisch zu sprechen, mal war Deutsch angesagt. Heute ist das Elsass eine Region, in der man es versteht, französische Lebensart mit deutschen Untertönen zu pflegen.