Ein Wohnmobil suggeriert ja die ganz große Reisefreiheit und es hat durchaus etwas, durch eine große Windschutzscheibe zu sehen und hinter sich das komplette Wohnzimmer zu wissen. Doch die zunehmende Zahl der Wohnmobile ist auch zum Ärgernis geworden und hat die Behörden auf den Plan gerufen. Nicht nur in Deutschland, sondern praktisch überall in Europa.
Wobei es immer nur einige schwarze Schafe sind, die das Leben für alle schwierig machen. Leute, die ihr Abwasser einfach auf dem Parkplatz ablaufen lassen, bevor sie das Weite suchen. Umweltsünder, die ihre Chemietoilette heimlich am Waldrand entsorgen. Knausrige Dauercamper, die mit ihrem 10-Meter-Mobil tagelang mitten im Wohngebiet parken, um Gebühren zu sparen. Menschen, die noch immer an die große Wohnmobil-Freiheit glauben, die es längst nicht mehr gibt.
Denn die Behörden haben mittlerweile massiv zugeschlagen und das in ganz Europa. Entlang der gesamten Ostseeküste sind mittlerweile Parkgebühren üblich, für die man früher die Nacht auf dem Campingplatz verbringen konnte. Außerdem hat sich die Regel eingebürgert, dass Parken nur noch „auf ausgewiesenen Stellplätzen“ erlaubt ist. Die Gemeinden brauchen eben Geld, um immer mehr Bürgergeld-Empfänger und illegale Einwanderer zu finanzieren, die unser Staat ungebremst ins Land holt. Also erklärt man den öffentlichen Raum zum gemeindeeigenen Privatbesitz und verlangt für jedes parkende Auto Gebühren.
Griechenland: Wohnmobile praktisch überall verboten
Griechenland hat dem Wohnmobil-Tourismus praktisch den Kampf angesagt. Übernachten auf allen öffentlichen Parkplätzen ist mittlerweile verboten. Strände, Wälder und öffentliche Parkplätze sind also nachts generell tabu. Das Parken von Wohnmobilen ist also nur noch auf offiziell dafür vorgesehenen Stellplätzen erlaubt. Und natürlich auf Campingplätzen.
Auch die private Vermietung von Wohnmobil-Standplätzen ist extrem eingeschränkt. Mehr als ein Wohnmobil darf auf einem privaten Grundstück nicht stehen, sonst drohen 4-stellige Strafen. Das Ganze wird natürlich mit Klimaschutz begründet, dem europäischen Killerargument, das heute für alles herhalten muss.
Benelux: Wildes Camping war einmal
Die Niederlande gelten ja eigentlich als das Land, in dem Camping quasi erfunden wurde. Doch auch dort dürfen Wohnmobile heute praktisch nirgends mehr stehen. Übernachten ist nur noch auf offiziellen Stellplätzen und lizenzierten Campingplätzen erlaubt. Selbst das kleine Luxemburg schickt ein ganzes Heer an Kontrolleuren aufs Land, um freies Campen massiv zu unterbinden.
Schweiz: Es kommt darauf an
Auch in der Schweiz sucht man am besten einen Campingplatz oder einen offiziell ausgeschilderten Standplatz auf. Ansonsten unterliegt die Übernachtung im Wohnmobil vor allem lokalen Bestimmungen, die von den Kantonen oder auch den Gemeinden festgelegt werden. Diese Regeln werden relativ rigide überwacht, auch wenn sie Nicht immer durch eine entsprechende Beschilderung zu erkennen sind.
Die große Reisefreiheit im Wohnmobil ist also in der Schweiz eine heikle Sache und man sollte sich vorher kundig machen. Nur wer im geländegängigen Fahrzeug unterwegs ist, bleibt weitgehend unbehelligt, sofern er sich oberhalb der Baumgrenze bewegt. Allerdings sollte er Nationalparks und Jagdbanngebiete meiden. Näheres dazu auch hier.
Skandinavien: Weites Land, viele Freiheiten
In schwedischen Städten gibt es die mittlerweile üblichen Einschränkungen und man sollte sich auf öffentliche Stellplätze oder Campingplätze beschränken. Ansonsten gilt im gesamten Land das Jedermannsrecht und man kann frei stehen, sofern man sich nicht auf einem Privatgrundstück befindet und von Wohnhäusern ausreichend Abstand hält. Es gibt allerdings ein Geländefahrgesetz, das jedes Fahren in unwegsamem Gelände wie Wäldern, Stränden oder Wiesen untersagt. Das Wohnmobil sollte daher nur auf Asphalt, Schotter oder anderen festen Oberflächen abgestellt werden.
Auch Norwegen ist relativ liberal. Auf öffentlichen Straßen und Parkplätzen innerhalb von Städten und Ortschaften ist das Übernachten normalerweise gestattet. Auf dem Land sollte man sich mit dem Wohnmobil oder Campervan mindestens 150 Meter von bewohnten Häusern fernhalten.
In Finnland sieht es ähnlich aus. “Wildes“ Camping ist generell erlaubt, jedoch nicht in der Nähe von Gebäuden oder auf privaten Grundstücken. Ansonsten sollte man auf das Schild „Leiriytyminen kielletty“ (Camping verboten) achten.
Dänemark ist wiederum Verbotszone für Wohnmobilisten. Über Nacht außerhalb von Campingplätzen, zu stehen, ist grundsätzlich untersagt und kann geahndet werden. Campingplätze und speziell gekennzeichnete Wohnmobil-Standplätze sind also Pflicht.
Großbritannien: Lokale Regelungen
Auf der britischen Insel sollte man vor allem entlang der Autobahnen aufpassen. Die dortigen Parkplätze befinden sich normalerweise in privater Hand und erlauben keinerlei Übernachtungen. Oft sind sie videoüberwacht und wer sich länger als eine bestimmte Zeit dort aufhält, wird irgendwann nach der Rückkehr von der Reise eine Rechnung im Briefkasten vorfinden. Ansonsten gelten vor allem lokale Verbote und es gibt an vielen Parkplätzen massive Höhenbeschränkungen, mit denen die Zufahrt für Wohnmobile beschränkt werden soll.
Spanien: Einschränkungen an der Costa Blanca
An der Costa Blanca wurden 2025 strenge Parkverbote für Wohnmobile eingeführt. Vor allem in Küstenorten wie Santa Pola und Elche gelten Zufahrtsverbote für Fahrzeuge über 2,20 Meter Breite. In Águilas gibt es jetzt Höhenbarrieren an den Stränden im Naturschutzgebiet Cuatro Calas, um Wohnmobile fernzuhalten. Wer sich ausgerechnet dort aufhalten will, wo zigtausend andere auch schon sind, sollte also damit rechnen, dass sich das Land zunehmend gegen den Massentourismus wehrt.